„FBL Klein-Vogelbach – Functional Kinetics
Die Funktionelle Bewegungslehre (FBL) Functional Kinetics ist ein bewegungsanalytisches Konzept,
das von Susanne Klein-Vogelbach (1909 – 1996) entwickelt und in mehreren Büchern beschrieben wurde.
Haltung und Bewegung eines Patienten werden mittels standartisierter Beobachtungskriterien analysiert.
Die darauf aufbauende Bewegungstherapie orientiert sich am funktionellen Problem des Patienten.
Es handelt sich um ein lernbares Verfahren, das den Therapeuten dazu befähigt, durch didaktische
und manipulativ-perzeptive Bewegungsschulung den Gesundheitszustand eines Menschen zu verbessern.
Ziele
– Analyse des individuellen Bewegungsverhaltens mittels standartisierter Beobachtungskriterien
– Förderung des motorischen Lernprozesses
– Verbesserung der sensomotorischen Leistungsfähigkeit
– Schulung und Ökonomisierung von Haltung und Bewegung
Indikationen
Die Beobachtungskriterien und der funktionelle Status liefern wertvolle Informationen bei der
Beantwortung ergonomischer Fragestellungen und der Analyse komplexer Bewegungsabläufe.
Die Behandlungstechniken und therapeutischen Übungen der FBL können sowohl in der Prävention
als auch in der Rehabilitation bei Erkrankungen im muskuloskelettalen Bereich, wie auch in der
Neurologie und der inneren Medizin bei allen Altersstufen angewendet werden. (…)
Techniken
Bei den Behandlungstechniken der FBL handelt es sich um ein verbal-/manipulativ-didaktisches
Konzept, bei dem Gelenke mobilisiert, Muskulatur bearbeitet und gleichzeitig die
kinästhetische Wahrnehmung des Pat. gefördert wird.
Die hubfreie Mobilisation ist eine aktive Bewegungstherapie. Sie fördert die
sensomotorische Leistungsfähigkeit des Patienten. (…)
Bei der Behandlungstechnik der widerlagernden Mobilisation werden weiterlaufende
Bewegungen (…) begrenzt. (…) Die Bewegungstoleranzen werden erweitert und
Ausweichbewegungen vermieden oder reduziert.
Bei der mobilisierenden Massage werden die Muskulatur und das umliegende
myofasziale Gewebe manuell bearbeitet. Die Verschieblichkeit und Elastizität
des Gewebes wird verbessert, der Spannungszustand der Muskulatur reguliert
und die inter- und intramuskuläre Koordination stimuliert.
Therapeutische Übungen sind Modellübungen für verschiedene Körperbereiche,
die an die individuelle Situation des Pat. ständig angepasst werden. (…)
Das Bewegungsproblem des Pat. wird minimiert, sein Bewegungsverhalten ökonomisiert.
Bei den Ballübungen werden durch gezielte Bewegungen des Balls spezifische
Aktivitäten oder Bewegungen des Körpers im Sinne von Gleichgewichts-
reaktionen ausgelöst und therapeutisch genutzt. Der Transfer in ein ökonomisches
Bewegungsverhalten wird geprägt und automatisiert.“
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Text-Auszüge aus ‚Leitfaden Physiotherapie‘,
7. Auflage, 2017, S.196 ff, Markus Oehl,
Mit freundlicher Genehmigung des Elsevier GmbH-Verlages München
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